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Die Tethys war, wie ihr Vorläufer, die Palaeotethys, ein Ozean in einer riesigen Bucht im Osten des Superkontinents Pangaea. Ihre Ränder bildeten die heutigen Kontinente Asien, Europa, Afrika und Australien, wobei Indien kein Teil Asiens war, sondern sich am Südrand der Tethys befand. Dieser Ozean besaß entlang des Kontinentalrandes ausgedehnte flache Randmeere (Schelfe), insbesondere im europäischen Raum[1].
Aufgrund der Tatsache, dass zahlreiche Schelfregionen der Kontinente, welche die Tethys umgaben, später in Gebirgsbildungen einbezogen wurden, befinden sich die Sedimente dieser Schelfe heute in zahlreichen jungen Faltengebirgen in Europa und dem südlichen Asien. Dadurch sind sie leicht zugänglich für Geologen und Paläontologen und können u. a. Auskunft über das Leben in der Zeit ihrer Ablagerung geben.
So kann man aufgrund der Lebensspanne der Tethys vom Perm bis zum Tertiär in diesen Sedimenten die nach dem Massenaussterben am Ende des Perm einsetzende Entwicklung neuer Lebensformen gut nachvollziehen. Auch das am Ende der Kreidezeit beobachtete Massenaussterben ist in Tethyssedimenten dokumentiert.