Als Jubiläumsgrat oder auch Jubiläumsweg (kurz: „Jubi“, „Jubigrat“ oder „Jubelgrat“) wird die Führe über den Verbindungsgrat zwischen der Zugspitze (2962 m) und dem Hochblassen (2706 m) bezeichnet (deswegen auch „Blassenkamm“ genannt), vor dessen Nordwestabbruch man an der „Falschen Grießkarscharte“ normalerweise zur Alpspitze (2628 m) hinüberquert oder über das Mathaisenkar absteigt. Im Gratverlauf werden die drei Höllentalspitzen (2740 m), die Vollkarspitze (2618 m) und etliche Grataufschwünge überschritten oder umgangen. Die Route ist eine hochalpine Tour und nicht, wie oftmals dargestellt, ein Klettersteig.
Die Bezeichnung geht zurück auf die Gründungsmitglieder der DAV-Sektion München, die im Gegenzug für die Ehrungen zum 25-jährigen Bestehen der Sektion im Jahr 1894 zunächst 900 Mark spendeten, mit denen ein „Jubiläumsweg“ finanziert werden sollte. Bis zum Ersten Weltkrieg kam durch weitere Stiftungen und Zinsen ein Betrag von 9400 Mark zusammen, die unter anderem dem Bau der Führe über den auch Höllentalgrat genannten Kamm zugutekamen. Allerdings war das Vorhaben nicht unumstritten und die Sicherungsanlagen, an denen man von 1906 bis 1915 arbeitete, wurden nie in Gänze fertiggestellt, ja teilweise sogar wieder zurückgebaut. Insbesondere das Gratstück zwischen der Inneren Höllentalspitze und der Zugspitze ist weitgehend frei von Eisenklammern und Drahtseilsicherungen.
Auch über die Bezeichnung ist viel diskutiert worden. Es wurde befürchtet, dass der Name „Jubiläumsweg“ zu viele Personen in ein hochalpines Gelände locken würde, dem sie nicht gewachsen sind. Heute wird für die Tour daher zumeist der Begriff „Jubiläumsgrat“ verwendet.
Erstmals überschritten wurde der Grat bis zur inneren Höllentalspitze 1896 von Emil Diehl, auf der ganzen Länge bis zur Alpspitze 1897 von Ferdinand Henning. Die erste Winterbegehung erfolgte erst am 19./20. März 1927 durch W. Hofmeier, Karl von Kraus und Karl Wien. Weihnachten 1936 gelang Otto Eidenschink die erste Winter-Alleinbegehung. In 24 Stunden überwand er den Grat unter schwierigen hochwinterlichen Bedingungen von der Stuibenhütte bis zum Münchner Haus.[1]